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Metamorphosen-Musik des Nürnberger Sinfonikers

Martin Scherber (1907-1974)

Martin Scherber Anfang der 1930er Jahre

Einige Auschnitte aus der Metamorphosen-Sinfonie No. 2 in f-moll durch Martin Scherber ...

Martin Scherber Anfang der 1950er Jahre

Zur Zeit der Entstehung der großen Metamorphosen-Symphonien in Nürnberg (etwa 1952).

Martin Scherber am Anfang seiner Zeit in Aussig an der Elbe, wo er am Stadttheater als Kapellmeister arbeitete (ca. 1930).

Metamorphosensymphonik ist komplexe Wandlungsmusik.

Musik-Metamorphosen entstehen aus dem Unhörbaren. Zuerst erwächst ein Themenkeim. Dann beherrscht dieser den ganzen symphonischen Entwicklungsprozess aller Stimmen vom Anfang bis zum Ende.

Sätze, wie in der klassischen Symphonie, kann es nicht mehr geben. Ihre Charaktere gehen in das Ganze über. Daraus folgt, dass hier kein kontrapunktisches, kein lineares bzw. sich vernetzendes kompositorisches (zusammensetzendes) Bewußtsein tätig ist, sondern ein komplexes, alles umfassendes und durchdringendes Bewußtsein, um die musikalischen Parameter aus ihren ursprünglichen und lebendigen Zusammenhängen herauszuholen, reifen und sich 'vertonen' zu lassen. Metamorphosenmusik geht über Modulations- und Variationsmusik bzw. kombinatorische, serielle, aleatorische oder computergenerierte Musik hinaus, weil sie aus umfassenden Lebensprozessen heraus gewonnen wird.

Sie steht der echten musikalischen Improvisation nahe. So gehörte auch die Klavierimprovisation zu den besonderen Fähigkeiten des Komponisten Martin Scherber. Ein Können, welches durch den spirituellen Anschluß an die tieferen Quellen der Musik seine Wirksamkeit entfaltet.

Nicht umsonst waren alle großen Komponisten wie beispielsweise Ludwig van Beethoven oder Anton Bruckner bekannte Improvisatoren, weil sie sich seelisch frei und aufnahmebereit in die Quellregionen der Musik hineinarbeiten und aus diesen heraus ihre spontanen Stegreifdarbietungen oder auf Dauer angelegten Werke schaffen konnten.